02 - Sydney

Freitag, 19. August 2005

Poolparty ohne Pool

Wir sind gerade uebelst am schuften und haengen hier im WTC Office rum, um jeden der unsere Umfrage noch nicht ausgefuellt hat, anzuquatschen. Heute ist naemlich wieder eine grosse Gruppe angekommen. Die Gelegenheit lassen wir uns natuerlich nicht entgehen.

Die letzten Tage waren nicht so ereignisreich. Wir waren auf einer Poolparty - leider ohne Pool. Den gabs zwar, aber irgendwie waren alle zu faul die Wohnung zu verlassen und in den Pool zu gehen und als wir dann so weit waren, wars zu spaet. Der Pool ist naemlich nur bis 23 Uhr geoeffnet. So sassen wir dann noch eine Weile in der Dampfsauna rum bis son Security Typ uns freundlich wieder rausgebeten hat.

Vorgestern Abend wollten wir dann eigentlich mit Thomas und den anderen hier aus dem WTC Office in eine Bar gehen, aber habens nicht rechtzeitig geschafft aus unserem kleinen Vorort wieder nach Sydney reinzukommen, so dass schon alle weg waren. Also haben wir uns wieder bei denen eingenistet, wo am Tag zuvor auch schon die Poolparty stattgefunden hatte. Da wohnt auch ein lustiger Inder namens Mickey, der seine Muttersprache nicht spricht, sondern nur Englisch und auch das nur gebrochen. Mit dem haben wir uns dann einen gemuetlichen Abend gemacht und ueber indische wie deutsche Gepflogenheiten gequatscht. Die anderen Bewohner aus der Bude, die da sind Franzi, Nancy, Kora, Doro, Bea, Tim und Roy warn schon alle am pennen. Franzi, Nancy und Kora haben sich einen pinken Campervan namens Crazy Daisy gekauft und wollen damit jetzt nach Norden aufbrechen. Leider sind wir etwas zu spaet zum Bahnhof losgegangen und mussten tierisch rennen um unseren Zug nach Mount Kuring-Gai noch zu kriegen. Geschafft haben wirs trotzdem nicht. Fabi bekam aber noch seinen persoenlichen Anschiss, als er beim Ueberqueren der Gleise von den Ueberwachungskameras erfasst wurde: "Get off the track you fuckin' idiot!"

Gestern haben wir begonnen, endlich die Boegen abzutippen. Eine Sauarbeit, sag ich euch! Wir werden noch ewig brauchen. So werden wir in den naechsten Tagen wohl nicht viel machen - einfach deshalb weil wir gut 170 Boegen abschreiben muessen.

Ich melde mich bald wieder. Machts gut und bis dann!

Sonntag, 14. August 2005

Verpennt

Heute sollte eigentlich unser erster Arbeitstag sein. Nicht dass wir gemusst haetten, aber wir wollten eigentlich. Ist leider nix draus geworden, weil wir mal locker verpennt haben und erst um 13 Uhr fit waren. Deshalb haben wir den ganzen Tag... eigentlich nix gemacht und nur so rumgechillt. Und natuerlich hier mal was geschrieben, wie man sieht. Somit ist also der morgige Montag unser erster Arbeitstag.

Samstag, 13. August 2005

Mount Kuring-Gai

Heute war Auschecken angesagt. Wir haben unsere Rucksaecke bei WTC deponiert und uns noch was im Internet vergnuegt. Anschliessend trafen wir uns mit Thomas, der bisher unseren neuen Job gemacht hatte und uns etwas darueber erzaehlte. Klang alles super und so holten wir uns noch jeder nen Sandwich bei Subway und fuhren mit dem Zug zu unserem neuen Wohnort. Der Vorort heisst Mount Kuring-Gai und liegt etwa 60 km oder eine Stunde Zugfahrt vom Stadtzentrum entfernt, gehoert aber immer noch zu Sydney. Hier wohnen wir jetzt bei Dirk, unserem Arbeitgeber. Und was machen wir wohl? Dreimal duerft ihr raten... Genau, Umfragen. Was auch sonst. Diesmal aber schriftliche. Wir lassen Frageboegen von Backpackern ausfuellen. Das ganze ist fuer ein Internet-Projekt, das naechstes Jahr an den Start gehen soll und dafuer sollen die Backpacker erstmal nach ihren Wuenschen befragt werden.

Dirk ist Deutscher, wohnt seit 20 Jahren in Australien und ist ein super Typ. Zusammen mit Thomas wohnen wir jetzt gegen ein geringes Entgelt fuer Kost und Logis bei ihm zuhause und sollen dann jeden Tag in die Stadt fahren um die Frageboegen ausfuellen zu lassen. Pro Bogen gibts 5 Dollar, etwa 20 soll man am Tag schaffen koennen. Viel Englisch reden wir deshalb im Moment zwar nicht gerade, ausser wenn Dirks Freundin Michelle da ist, aber ab Montag duerfte es etwas mehr werden, wenn wir uns die Backpacker aus aller Herren Laender vorknoepfen. Abends haben wir Rugby geguckt (Australien vs. Neuseeland 13:30) und Bier aus 800 ml Flaschen getrunken. Falls ihr mal hier seid: Victoria Bitter schmeckt am besten.

@ Mum and Dad: Dirk hat auch eine Katze die Molly heisst!

P.S.: Ich liege gerade im Bett und tippe diese Zeilen an Dirks Laptop mit Wireless LAN, den wir alle nutzen koennen.

Freitag, 12. August 2005

Nightlife

Geweckt vom Baulaerm im Hostel, machte ich mich auf zum Fruehstueck. Trotz des ekelhaften Geruchs probierte ich Vegemite. Ergebnis: ekelhaft! Wie kann man sowas nur essen? Danach gings zur Orientation von WTC (Work & Travel Company Australia). Eigentlich recht informativ, aber die wollen einem staendig irgendwelche Sachen andrehen, wie z.B. Backpackers Tax Services. Die machen quasi die Steuererklaerung fuer einen und kassieren kraeftig dafuer. Fabi und ich waren natuerlich dagegen und haben als einzige den Quatsch nicht abgeschlossen. Das schaffen wir schon selbst!

Fuer 5 Euro gingen wir danach Steak essen und genehmigten uns das am Abend verpasste Bier dazu. Lecker, lecker! Dann sind wir noch was im WTC-Buero im abgehangen und haben uns fuer die Pub Tour am Abend angemeldet. Fuer 10 Dollar je ein Getraenk in vier Clubs, da konnten wir doch schlecht nein sagen. Um 18 Uhr ging es schon los und es hat sich wirklich gelohnt. Nach den ersten beiden Bars fuhren wir mit dem rammelvollen Partybus nach Kings Cross, dem Vergnuegungsviertel von Sydney. Es wurde doch tatsaechlich Viva Colonia angestimmt. Allerdings nicht von uns und auch nicht von Bea und Doro, zwei Koelnerinnen. Echt uebel. Man faehrt ans andere Ende der Welt und dann sowas... Abschliessend gings ganz stilecht zu Macces.

Donnerstag, 11. August 2005

Ankunft in Sydney

Kalt! Kalt! Kalt! Wo sind wir hier gelandet? Als wir von Guy, einem netten Surfer, mit einem Bus vom Flughafen abgeholt wurden, schlug uns die Kaelte des (nach Aussage mehrerer Australier) kaeltesten Wintertages in Sydney seit Jahren ins Gesicht. Man muss dazu sagen, dass es noch vor 7 Uhr morgens war und die Sonne gerade ihre ersten Strahlen ueber den Horizont schickte. Da wir das von Stepin fuer die ersten beiden Tage organisierte Hostel so frueh morgens noch nicht beziehen konnten, machte Guy mit unserer Gruppe erstmal eine kleine Stadtrundfahrt. Wir waren zunaechst am Bondi Beach, dem Stadtstrand von Sydney. Nach Baden war allerdings niemandem zumute. Dann fuhr Guy mit uns auf einen Aussichtspunkt, von wo wir unseren ersten Eindruck von Sydney bekamen.

Um etwa halb 9 bezogen wir unser Hostel, das X Base Backpackers in Sydney Downtown. Es wurden erstmal munter Zimmer getauscht, weil ein Maedel ungern nur mit Jungs auf ein Zimmer wollte und deshalb Theater machte. Naja, das wird der schon noch abgewoehnt in Australien - vorausgesetzt sie haelt es ueberhaupt so lange aus, weil man mit der Einstellung hier nicht gerade weit kommt.

Naja, ich muss jetzt leider erstmal raus aus dem Internet. Wir nutzen das hier kostenlos im WTC-Buero und es stehen noch einige Leute hinter uns, die darauf lauern, dass Computer frei werden. Jeder hat eigentlich nur 40 Minuten und die habe ich schon deutlich ueberschritten. Also wird der Beitrag hier spaeter fortgesetzt...

So, weiter gehts. Wir sind jetzt im Internetparadies bei Dirk gelandet. Wer ist Dirk wollt ihr wissen? Dazu spaeter mehr. Wo war ich also stehengeblieben?

Fabi und ich liessen uns also zum Zimmertausch breitschlagen und waren nun eigentlich mit Alex und Marcus aus Sachsen (genauer aus einem kleinen Kaff 80 km hinter Dresden - und ich dachte immer hinter Dresden waer Deutschland zu Ende) auf einem Zimmer. Leider hat die eine von der wir den Namen nicht kennen (und auch nicht kennen wollen) die Tauscherei nicht richtig gemeldet und so waren ploetzlich noch fuenf neue auf unserem Achterzimmer, die ueber Seoul nach Sydney gekommen waren. Also 8 Betten, 9 Leute = Problem. An der Rezeption erfuhren wir, dass Fabi noch auf seinem urspruenglichen Zimmer gemeldet war. Damit hoerte der Spass aber noch nicht auf. Die hatten inzwischen auch wie wild getauscht und sein Zimmer war voll. Aber irgendwo musste ja noch ein Bettchen frei sein und so landete er schliesslich mit sieben Maedels auf dem Zimmer, was ihn tierisch abgefuckt hat. Hoert sich zwar komisch an, aber bis auf zwei (Annika aus Norddeutschland und Lisa aus Bonn) waren die auch nicht besonders umgaenglich, um es vorsichtig auszudrucken.

Irgendwie waren dann ploetzlich alle die mit uns angekommen waren am pennen. Nur wir beide sowie Marcus und Alex waren noch unternehmungslustig und so sahen wir uns mit den beiden die Stadt an - es war ja schliesslich noch frueh am Morgen. Deshalb stand als erstes auch ein ausgiebiges Fruehstueck an, denn das im Flugzeug hatte diesen Namen nicht wirklich verdient. Im Cafe kamen wir uns zwar etwas fehl am Platze vor zwischen all den Geschaeftsleuten, aber hauptsache satt. Fabi wollte unbedingt bei Macces essen, weils billiger ist. Meins war aber leckerer. Ausserdem kauften wir Adapter und kuemmerten uns um unser Abendessen. Unsere Wahl fiel auf Spaghetti mit so einer Art Carbonarasauce.

Geld wechseln wollten wir auch noch. Also auf zur Westpac Bank und an den Schalter. Dort erfuhren wir, dass das Wechseln pauschal 8 Dollar kostet. Also packten wir, clever wie wir ja sind, unser Geld mit dem von Marcus und Alex zusammen. Das Umrechnen wuerden wir schon irgendwie hinbekommen. War aber doch nicht so einfach wie gedacht, schliesslich ist der letzte Mathe-Unterricht ja schon eine ganze Weile her. Unsere Rechnung haben wir per Foto fuer die Nachwelt dokumentiert.

Spaeter sind wir dann noch ins Aquarium gegangen. Wirklich beeindruckend. Nach den ueblichen Infotafeln und Aquarien kommt man durch Glasroehren und die Haie und Rochen schweben einem ueber dem Kopf hinweg. Ein Mantarochen hatte es sich sogar gleich auf der Roehre bequem gemacht. Ein Riesenviech! Dabei sind auch ein paar coole Fotos entstanden.

Nach dem Aquarium ging Marcus dann zurueck ins Hotel, weil er schon fast im Stehen einschlief. Waehrenddessen machten wir drei uns auf zur Harbour Bridge und zum Opera House, um ein paar Touri-Fotos zu schiessen. Der kalte Wind auf der Bruecke hielt uns einigermassen wach.

Das Essen gelang uns einigermassen, wenn auch vielleicht etwas wenig Sosse an den Nudeln war. Allerdings kamen wir uns mit unseren Nudeln sehr bescheiden vor gegenueber den meisten anderen Backpackern, die sich zum Teil regelrechte Festmahle zauberten.

Nach dem Essen war dann fuer Fabi und mich zu wenig Action, weil nun fast jeder schlief und wir zogen los, um noch etwas Bier zu kaufen. Sollte ja kein Problem sein, dachten wir. Falsch gedacht! Sowohl der Seven Eleven wie auch Woolworth hatten kein Bier (Alkohol duerfen hier naemlich aehnlich wie in den USA nur lizenzierte Bottle Shops verkaufen) und bevor wir durch die ganze Stadt laufen, gingen wir doch lieber zurueck ins Hostel um den fehlenden Schlaf nachzuholen.

David Down Under

August 2005 - Mai 2006
Kangaroo Road Sign
Neun Monate Work & Travel in Australien und Neuseeland. Alle, die an meinen Erlebnissen teilhaben wollen, finden hier kurze Berichte und Fotos über meine Reise ans andere Ende der Welt.

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