Halbe Stunde Melbourne
Wir haben unsere eigene Karre! Ein weisser Ford Falcon ists geworden. Von der Groesse her is der ungefaehr wie ein Mondeo, eher noch was groesser. Erstmal ein wenig mit den technischen Daten glaenzen: Reihensechszylinder mit 4 Litern Hubraum und 200 PS. Automatik und Klimaanlage hat er auch. Ein riesen Schiff das Teil. Naja, aber er hat schon ein paar Jaehrchen auf dem Buckel. Von 1988 ist die Karre, hat schon 312.000 Kilometer abgespult und soll uns nun rund um Australien tragen. Faehrt wie geschmiert und hat uns schlappe 1100 Australische Dollar gekostet. Das heisst fuer jeden etwa 300 Euro.
Wir haben uns das Auto vor ein paar Tagen auf dem Car Market in der Tiefgarage von Kings Cross (dem Backpacker- und Rotlichtviertel von Sydney) ausgeguckt, probegefahren und am Abend per Handy unsere Zusage gegeben, dass wir es am naechsten Tag kaufen. Wir hatten dabei ein gutes Gefuehl, denn die Verkaeufer waren ein nettes Paeaerchen aus Daenemark (Peter und Mette) und machten ueberhaupt nicht den Eindruck uns uebers Ohr hauen zu wollen. Alle unsere Fragen wurden offensichtlich ehrlich beantwortet und die Papiere wie auch der Ersteindruck von der Karre waren in Ordnung. Dass auf unserem Auto jetzt ein paar kleine Daenemarkflaggen kleben, stoerte uns auch nicht weiter. Und um die Wahrheit zu sagen: Wir haben das Auto nur euch zu Liebe von zwei Daenen gekauft, Linda und Henni!
Der Kauftag fing dann erstmal richtig beschissen an, weil wir 1.250 Dollar brauchten. Das macht der Bankautomat leider nicht mit. 400 Dollar sind das Maximum, was man mit der Deutschen Bank Karte pro Tag ziehen kann. Also noch in die Bank rein und mit der Kreditkarte am Schalter den Rest gezogen. Das kostet uns jetzt leider etwas Gebuehren, wird uns aber auch nicht umbringen.
Dann sind wir nach Kings Cross gelatscht und warn trotz allem noch einigermassen puenktlich. Beim Kauf gabs dann noch mal n paar Probleme, weil das Auto in South Australia angemeldet ist, wir aber in New South Wales waren. Uns wurde gesagt wir muessten innerhalb von 2 Wochen nach South Australia, um den Wagen auf unseren Namen umzumelden. Das ist deshalb ein kleines Problem, weil es bis dahin ueber 1.000 Kilometer sind und wir ja eigentlich genau in die andere Richtung wollten. Ham dann die Peter und Mette noch auf 1100 Dollar runtergehandelt. Wahrscheinlich haetten wir sogar noch mehr Discount bekommen, wenn wirs drauf angelegt haetten, weil beide schienen absolut keinen Bock mehr zu haben in der Tiefgarage rumzustehen („That’s not my idea of holiday!“).
Ausserhalb des Parkhauses machten Peter und Mette dann noch ein paar Fotos von uns und unserem neuen Stolz und dann ging es ab in den Linksverkehr – eine voellig neue Erfahrung fuer uns beide. Ich sollte fahren und es klappte eigentlich erstaunlich gut. Es gibt ein paar einfache Regeln, an die man in der Umgewoehungsphase denken muss: 1.) Orientiere dich am Mittelstreifen, er muss stets rechts von dir sein. Auf keinen Fall am linken Streifen orientieren, dann kommt man automatisch zu weit nach links, weil man den ja zuhause normalerweise direkt neben sich hat. Damit sind wir auch bei Punkt 2.) Denk dran, dass das Auto nach links breit ist und nicht nach rechts. Und 3.) Beim Abbiegen stets zuerst nach rechts und dann nach links schauen. Also haben wir uns erstmal durch den stressige Stadtverkehr in Sydney gewuehlt, sind zu Dirk gefahren und haben die Karre geputzt und ausgesaugt. Auf dem Weg haben wir uns kein einziges Mal verfahren und klopften uns nach der Ankunft erstmal selbst auf die Schulter.
Wegen der Registrierung sind wir jetzt schon seit Mittwoch an der Suedkueste unterwegs. Wenn wir schon die Strecke fahren muessen, wollen wir auch etwas sehen, haben wir uns gedacht und aus dem Grunde die Kuestenstrecke gewaehlt. Ist zwar laenger aber auch schoener. Im Endeffekt haben wir die Strecke jetzt in drei Tagen abgespult und sind wieder auf dem Weg ins Landesinnere nach Mildura. Genaechtigt haben wir die erste Nacht in Narooma auf irgendeinem Rastplatz am Strand. In der Finsternis haben wir versucht uns auf dem Campingkocher Nudeln mit Tomatensauce und Hackfleisch zu kochen. Konnte ja irgendwie nicht klappen. Das Endergebnis schmeckte irgendwie nach nichts. Aber egal, hauptsache voller Magen. Direkt im Anschluss haben wir uns auch schon hingehauen, den am naechsten Morgen sollte es mit dem Sonnenaufgang weitergehen.
Wir waren sogar in Melbourne, wenn auch nur fuer eine halbe Stunde, um im Internetcafé zu gucken, wo die naechste Stadt in South Australia ist, in der wir unsere Karre registrieren koennen. Urspruenglich wollten wir dafuer nach Adelaide – bis und ploetzlich der Geistesblitz kam, dass Aemter am Wochenende ja so ziemlich ueberall auf der Welt (also vermutlich auch in OZ) zu haben und wir es nicht bis Freitag dorthin schaffen.
Die zweite Nacht verbrachten wir in Torquay, dem Anfangsort der Great Ocean Road, in einer kleinen Seitenstrasse. Ein Abendessen zu kochen, versuchten wir schon gar nicht mehr, wir begnuegten uns mit Kaese auf Toastbrot. Fuers Fruehstueck haben wir uns uebrigens Corn Flakes und Muesli zugelegt und kaufen jeden Abend frische Milch.
Die naechstgelegene Stadt in South Australia war Mount Gambier. Also machten wir uns am fruehen Freitagmorgen ueber die Great Ocean Road dorthin auf den Weg. Leider war das Wetter nicht das Beste und irgendwie beeindruckte uns die Great Ocean Road nicht besonders, obwohl sie eine der schoensten Kuestenstrassen der Welt sein soll. Ein paar Fotos von den Twelve Apostles (eigentlich sinds nur noch die Eleven Soccer Players nachdem vor kurzem einer zusammengebrochen ist) Nachdem wir das Auto angemeldet hatten, wollten wir eigentlich nur noch so ein grosses Segelschiff fotografieren, das am Besucherzentrum steht, und dann weiter. Im Besucherzentrum gab es dann aber Bilder von zwei Crater Lakes am Rande des Staedtchen. Nach drei Tagen ohne Dusche und jede andere vernuenftige Koerperpflege hatte ich das dringende Beduerfnis darin zu schwimmen. So sind wir also dorthin gefahren um die Lage zu checken. Leider war das Schwimmen nicht erlaubt: “Due to the quality of water direct contact with humans should be avoided.“ Stellt sich nur die Frage, wie herum das gemeint ist. Ist das Wasser schlecht fuer den Menschen oder umgekehrt? Schoen anzusehen waren die beiden Crater Lakes trotzdem.
So wurde aus der Schwimmsession also nichts und wir zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Auf dem Rueckweg runter vom Crater fiel uns ein bisher von uns nicht naeher beachteter Campingplatz ins Auge. Kurzerhand entschlossen wir uns das Auto zu parken, uns unsere Handtuecher, Kultur und frische Klamotten sowie dreckiges Geschirr zu schnappen und uns auf den Campingplatz zu schleichen. Nichts einfacher als das. Schnell hatten wir das Duschhaus gefunden und nutzten erstmal ausgiebig die Duschen. Wir fuehlten uns wie neugeboren! Anschliessend haben wir uns noch schnell bei Hungry Jack’s (so heisst hier Burger King) ein Menue reingezogen und ordentlich den Free Drink Refill genutzt. Danach sind wir im Dunkeln (ab 18 Uhr ist es hier stockduster) noch ein ganzes Stueck weiter gefahren in Richtung Mildura, einem Weinanbaugebiet, in dem wir uns jetzt Arbeit suchen wollen. Wenn ich schreibe stockduster, meine ich damit auch stockduster. Beim Fahren herrscht neben und hinter einem absolute Finsternis. Statt in den Rueckspiegel koennte man auch auf ein schwarz lackiertes Stueck Metall gucken und wuerde man die Autoscheinwerfer ausschalten, waere ausser den Sternen kein Licht zu sehen. Genachtigt haben wir in Horsham, wo wir uns in einer etwas ruhigeren Wohngegend einfach an den Strassenrand gestellt haben.
Auf dem Weg dahin sahen wir unser erstes lebendes Kaenguruh – leider nur im Vorbeifahren. Bisher hatten wir nur mal hier und da ein totes am Strassenrand liegen sehen. Stellenweise gibt es auch Warnschilder vor kreuzenden Kaenguruhs und Koalas. Unser Schlachtschiff Falcon hat uns jetzt schon stolze 2.400 km weit getragen. Die Zuverlaessigkeit will natuerlich belohnt sein und so goennt er sich auf den 100 km locker seine 15 Liter. Sprit kostet hier etwa genauso viel wie bei uns – allerdings in Australischen Dollars (1 AUD ≈ 0,65 EUR). Diese Tour hat uns auf jeden Fall schon ein gutes Loch in unsere Geldbeutel gefressen, bzw. das Geld gekostet, das wir vorher durch die Umfragen verdient haben, weshalb wir jetzt auch fuer ein bis zwei Wochen Arbeit suchen in Mildura. Unser Langzeitziel heisst trotzdem weiterhin Ostkueste.
Unsere allabendliche Umpackaktion – d.h. Kisten mit Campingutensilien und Werkzeugen auf die Vordersitze umraeumen um Platz zum Schlafen zu schaffen – wird allmaehlich zur Routine und geht uns zunehmend leichter von der Hand. Am naechsten Morgen folgt natuerlich wieder das gleiche – nur umgekehrt. Die Landschaft durch die wir im Moment fahren, sieht immer mehr so aus, wie wir uns Australien vorgestellt haben. Gerade Strassen, gesaeumt von Baeumen und Straeuchern, die auf roter Erde wachsen. Dazwischen immer mal wieder sattgruene Weiden und riesengrosse landwirtschaftlich genutzte Flaechen so weit das Auge reicht mit Farmhaeusern. Auf manchen Feldern stehen enorme Bewaesserungsmaschinen, die ueber die komplette Breite des Feldes reichen und in extrem trockenen Zeiten offenbar von Traktoren daruebergezogen werden koennen. Zurzeit scheint dies wegen des Winters noch nicht noetig zu sein.
Die Hauptverbindungsstrassen sind hier nur in der Naehe von grossen Staedten so wie unsere Autobahnen (Freeways) ausgebaut. Ueber Land sind es einfache Landstrassen (Highways), auf denen man trotzdem so schnell fahren darf, wie auf den Freeways (100 oder 110 km/h). Ueberholen ist auch kein Problem, wenn einem nur alle Nase lang mal ein Auto entgegen kommt und die Strasse schnurgerade ist. Das ist aber trotzdem kaum noetig, denn auch LKW fahren 110 - legalerweise. An der Kueste, wo die Strasse mehr Kurven hat, gibt es alle paar Kilometer Ueberholspuren.
Montag koennen wir uns jetzt Arbeit suchen. Am Wochenende findet man nichts, weil die ganzen Vermittlungsbueros geschlossen haben. Melde mich die Tage wieder. Machts gut!
Wir haben uns das Auto vor ein paar Tagen auf dem Car Market in der Tiefgarage von Kings Cross (dem Backpacker- und Rotlichtviertel von Sydney) ausgeguckt, probegefahren und am Abend per Handy unsere Zusage gegeben, dass wir es am naechsten Tag kaufen. Wir hatten dabei ein gutes Gefuehl, denn die Verkaeufer waren ein nettes Paeaerchen aus Daenemark (Peter und Mette) und machten ueberhaupt nicht den Eindruck uns uebers Ohr hauen zu wollen. Alle unsere Fragen wurden offensichtlich ehrlich beantwortet und die Papiere wie auch der Ersteindruck von der Karre waren in Ordnung. Dass auf unserem Auto jetzt ein paar kleine Daenemarkflaggen kleben, stoerte uns auch nicht weiter. Und um die Wahrheit zu sagen: Wir haben das Auto nur euch zu Liebe von zwei Daenen gekauft, Linda und Henni!
Der Kauftag fing dann erstmal richtig beschissen an, weil wir 1.250 Dollar brauchten. Das macht der Bankautomat leider nicht mit. 400 Dollar sind das Maximum, was man mit der Deutschen Bank Karte pro Tag ziehen kann. Also noch in die Bank rein und mit der Kreditkarte am Schalter den Rest gezogen. Das kostet uns jetzt leider etwas Gebuehren, wird uns aber auch nicht umbringen.
Dann sind wir nach Kings Cross gelatscht und warn trotz allem noch einigermassen puenktlich. Beim Kauf gabs dann noch mal n paar Probleme, weil das Auto in South Australia angemeldet ist, wir aber in New South Wales waren. Uns wurde gesagt wir muessten innerhalb von 2 Wochen nach South Australia, um den Wagen auf unseren Namen umzumelden. Das ist deshalb ein kleines Problem, weil es bis dahin ueber 1.000 Kilometer sind und wir ja eigentlich genau in die andere Richtung wollten. Ham dann die Peter und Mette noch auf 1100 Dollar runtergehandelt. Wahrscheinlich haetten wir sogar noch mehr Discount bekommen, wenn wirs drauf angelegt haetten, weil beide schienen absolut keinen Bock mehr zu haben in der Tiefgarage rumzustehen („That’s not my idea of holiday!“).
Ausserhalb des Parkhauses machten Peter und Mette dann noch ein paar Fotos von uns und unserem neuen Stolz und dann ging es ab in den Linksverkehr – eine voellig neue Erfahrung fuer uns beide. Ich sollte fahren und es klappte eigentlich erstaunlich gut. Es gibt ein paar einfache Regeln, an die man in der Umgewoehungsphase denken muss: 1.) Orientiere dich am Mittelstreifen, er muss stets rechts von dir sein. Auf keinen Fall am linken Streifen orientieren, dann kommt man automatisch zu weit nach links, weil man den ja zuhause normalerweise direkt neben sich hat. Damit sind wir auch bei Punkt 2.) Denk dran, dass das Auto nach links breit ist und nicht nach rechts. Und 3.) Beim Abbiegen stets zuerst nach rechts und dann nach links schauen. Also haben wir uns erstmal durch den stressige Stadtverkehr in Sydney gewuehlt, sind zu Dirk gefahren und haben die Karre geputzt und ausgesaugt. Auf dem Weg haben wir uns kein einziges Mal verfahren und klopften uns nach der Ankunft erstmal selbst auf die Schulter.
Wegen der Registrierung sind wir jetzt schon seit Mittwoch an der Suedkueste unterwegs. Wenn wir schon die Strecke fahren muessen, wollen wir auch etwas sehen, haben wir uns gedacht und aus dem Grunde die Kuestenstrecke gewaehlt. Ist zwar laenger aber auch schoener. Im Endeffekt haben wir die Strecke jetzt in drei Tagen abgespult und sind wieder auf dem Weg ins Landesinnere nach Mildura. Genaechtigt haben wir die erste Nacht in Narooma auf irgendeinem Rastplatz am Strand. In der Finsternis haben wir versucht uns auf dem Campingkocher Nudeln mit Tomatensauce und Hackfleisch zu kochen. Konnte ja irgendwie nicht klappen. Das Endergebnis schmeckte irgendwie nach nichts. Aber egal, hauptsache voller Magen. Direkt im Anschluss haben wir uns auch schon hingehauen, den am naechsten Morgen sollte es mit dem Sonnenaufgang weitergehen.
Wir waren sogar in Melbourne, wenn auch nur fuer eine halbe Stunde, um im Internetcafé zu gucken, wo die naechste Stadt in South Australia ist, in der wir unsere Karre registrieren koennen. Urspruenglich wollten wir dafuer nach Adelaide – bis und ploetzlich der Geistesblitz kam, dass Aemter am Wochenende ja so ziemlich ueberall auf der Welt (also vermutlich auch in OZ) zu haben und wir es nicht bis Freitag dorthin schaffen.
Die zweite Nacht verbrachten wir in Torquay, dem Anfangsort der Great Ocean Road, in einer kleinen Seitenstrasse. Ein Abendessen zu kochen, versuchten wir schon gar nicht mehr, wir begnuegten uns mit Kaese auf Toastbrot. Fuers Fruehstueck haben wir uns uebrigens Corn Flakes und Muesli zugelegt und kaufen jeden Abend frische Milch.
Die naechstgelegene Stadt in South Australia war Mount Gambier. Also machten wir uns am fruehen Freitagmorgen ueber die Great Ocean Road dorthin auf den Weg. Leider war das Wetter nicht das Beste und irgendwie beeindruckte uns die Great Ocean Road nicht besonders, obwohl sie eine der schoensten Kuestenstrassen der Welt sein soll. Ein paar Fotos von den Twelve Apostles (eigentlich sinds nur noch die Eleven Soccer Players nachdem vor kurzem einer zusammengebrochen ist) Nachdem wir das Auto angemeldet hatten, wollten wir eigentlich nur noch so ein grosses Segelschiff fotografieren, das am Besucherzentrum steht, und dann weiter. Im Besucherzentrum gab es dann aber Bilder von zwei Crater Lakes am Rande des Staedtchen. Nach drei Tagen ohne Dusche und jede andere vernuenftige Koerperpflege hatte ich das dringende Beduerfnis darin zu schwimmen. So sind wir also dorthin gefahren um die Lage zu checken. Leider war das Schwimmen nicht erlaubt: “Due to the quality of water direct contact with humans should be avoided.“ Stellt sich nur die Frage, wie herum das gemeint ist. Ist das Wasser schlecht fuer den Menschen oder umgekehrt? Schoen anzusehen waren die beiden Crater Lakes trotzdem.
So wurde aus der Schwimmsession also nichts und wir zogen unverrichteter Dinge wieder ab. Auf dem Rueckweg runter vom Crater fiel uns ein bisher von uns nicht naeher beachteter Campingplatz ins Auge. Kurzerhand entschlossen wir uns das Auto zu parken, uns unsere Handtuecher, Kultur und frische Klamotten sowie dreckiges Geschirr zu schnappen und uns auf den Campingplatz zu schleichen. Nichts einfacher als das. Schnell hatten wir das Duschhaus gefunden und nutzten erstmal ausgiebig die Duschen. Wir fuehlten uns wie neugeboren! Anschliessend haben wir uns noch schnell bei Hungry Jack’s (so heisst hier Burger King) ein Menue reingezogen und ordentlich den Free Drink Refill genutzt. Danach sind wir im Dunkeln (ab 18 Uhr ist es hier stockduster) noch ein ganzes Stueck weiter gefahren in Richtung Mildura, einem Weinanbaugebiet, in dem wir uns jetzt Arbeit suchen wollen. Wenn ich schreibe stockduster, meine ich damit auch stockduster. Beim Fahren herrscht neben und hinter einem absolute Finsternis. Statt in den Rueckspiegel koennte man auch auf ein schwarz lackiertes Stueck Metall gucken und wuerde man die Autoscheinwerfer ausschalten, waere ausser den Sternen kein Licht zu sehen. Genachtigt haben wir in Horsham, wo wir uns in einer etwas ruhigeren Wohngegend einfach an den Strassenrand gestellt haben.
Auf dem Weg dahin sahen wir unser erstes lebendes Kaenguruh – leider nur im Vorbeifahren. Bisher hatten wir nur mal hier und da ein totes am Strassenrand liegen sehen. Stellenweise gibt es auch Warnschilder vor kreuzenden Kaenguruhs und Koalas. Unser Schlachtschiff Falcon hat uns jetzt schon stolze 2.400 km weit getragen. Die Zuverlaessigkeit will natuerlich belohnt sein und so goennt er sich auf den 100 km locker seine 15 Liter. Sprit kostet hier etwa genauso viel wie bei uns – allerdings in Australischen Dollars (1 AUD ≈ 0,65 EUR). Diese Tour hat uns auf jeden Fall schon ein gutes Loch in unsere Geldbeutel gefressen, bzw. das Geld gekostet, das wir vorher durch die Umfragen verdient haben, weshalb wir jetzt auch fuer ein bis zwei Wochen Arbeit suchen in Mildura. Unser Langzeitziel heisst trotzdem weiterhin Ostkueste.
Unsere allabendliche Umpackaktion – d.h. Kisten mit Campingutensilien und Werkzeugen auf die Vordersitze umraeumen um Platz zum Schlafen zu schaffen – wird allmaehlich zur Routine und geht uns zunehmend leichter von der Hand. Am naechsten Morgen folgt natuerlich wieder das gleiche – nur umgekehrt. Die Landschaft durch die wir im Moment fahren, sieht immer mehr so aus, wie wir uns Australien vorgestellt haben. Gerade Strassen, gesaeumt von Baeumen und Straeuchern, die auf roter Erde wachsen. Dazwischen immer mal wieder sattgruene Weiden und riesengrosse landwirtschaftlich genutzte Flaechen so weit das Auge reicht mit Farmhaeusern. Auf manchen Feldern stehen enorme Bewaesserungsmaschinen, die ueber die komplette Breite des Feldes reichen und in extrem trockenen Zeiten offenbar von Traktoren daruebergezogen werden koennen. Zurzeit scheint dies wegen des Winters noch nicht noetig zu sein.
Die Hauptverbindungsstrassen sind hier nur in der Naehe von grossen Staedten so wie unsere Autobahnen (Freeways) ausgebaut. Ueber Land sind es einfache Landstrassen (Highways), auf denen man trotzdem so schnell fahren darf, wie auf den Freeways (100 oder 110 km/h). Ueberholen ist auch kein Problem, wenn einem nur alle Nase lang mal ein Auto entgegen kommt und die Strasse schnurgerade ist. Das ist aber trotzdem kaum noetig, denn auch LKW fahren 110 - legalerweise. An der Kueste, wo die Strasse mehr Kurven hat, gibt es alle paar Kilometer Ueberholspuren.
Montag koennen wir uns jetzt Arbeit suchen. Am Wochenende findet man nichts, weil die ganzen Vermittlungsbueros geschlossen haben. Melde mich die Tage wieder. Machts gut!
DavidN - Sa, 27. Aug, 14:55
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