Am naechsten Morgen wachten wir wie geraedert auf (Jetlag laesst gruessen) und schleppten und kurz vor knapp zum Fruehstueck. Natuerlich vergassen wir unsere Essenskarten auf dem Zimmer. Also spurtete Fabi nach oben um diese zu holen, waehrend ich schonmal die Reste des Buffets zusammenkratzte und auf unseren Tellern anhaeufte. Das Ruehrei mit Speck war leider ungeniessbar. Wir ernaehrten uns also von Toast mit Marmelade und Fisch - ja, sowas isst man in Singapur zum Fruehstueck.
Nach dem Fruehstueck kamen wir in der Hotellobby dann auch etwas mehr mit den anderen Backpackern unserer Gruppe ins Gespraech. Unter anderem mit Matze, mit dem man hervorragend politisieren kann, der aber von Sydney nach Neuseeland weitergeflogen ist, und mit Kati und Sina sowie Lisa, die wir auch jetzt in Sydney oefter mal treffen.
Nachdem wir bis etwa 14 Uhr in der Hotellobby waren, begann anschliessend die Stadttour im Bus. Vom Bus aus konnte man leider nicht sehr viel sehen, wir machten aber Halt an einem Hindi-Tempel sowie auf dem Mount Faber, der einen guten Blick auf die Stadt und den Hafen (der zweitgroesste Asiens) bietet, und wir besuchten den Botanic Garden, der mit einer prachtvollen Fuelle an tropischen Pflanzen wie Orchideen und Bueschen mit riesigen Blaettern glaenzen kann. Um 17 Uhr waren wir wieder beim Check-In am Flughafen und um 20 Uhr ging der Flieger. Auf nach Sydney!
DavidN - Mi, 10. Aug, 20:15
Hallo Leute!
Man kommt hier zu nix! Ich bin schon den dritten Tag in Sydney und schaffe es erst jetzt hier zu schreiben. Wir haben einfach wahnsinnig viel um die Ohren und wollen natuerlich auch was von der Stadt sehen.
Ich beginne einfach mal... mit dem Anfang. Der Flug nach Singapur war reibungslos und wir haben viel gepennt, so dass er auch entsprechend rasch vorbei war. Wir starteten um 23:55 von Frankfurt und landeten um 17:45 Ortszeit in Singapur. Uebrigens braucht man keine Schlafbrille oder Schluesselbaender mitnehmen, die gibt's im Flugzeug. Vor dem Start meinte Fabi noch, er haette ein Schluesselband mitnehmen sollen, worauf ich antwortete, dass wir sowas sicher irgendwann geschenkt bekommen, was dann im Flugzeug erstmal zu einem Lachflash fuehrte, als wir die kleinen Saeckchen mit den nuetzlihen Utensilien oeffneten. Socken sind darin auch enthalten. Da ich kein Kissen mitgenommen hatte, krallte ich mir das auch direkt. Ebenso eine kleine Decke. Qantas stattet einen wirklich hervorragend aus.
In Singapur erfuhren wir auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel, dass Singapur gerade seine 40-jaehrige Unabhaengigkeit feiert. Auf fast allen Kanaelen des Fernsehns machte sich dies auch deutlich bemerkbar. Die gleichen Bilder auf sage und schreibe fuenf Sendern!
Fabi und ich wurden ins Zimmer 1313 einquartiert. Das geht ja gut los, dachten wir. Direkt zu Beginn doppeltes Unglueck. Aber da wir ja nicht sonderlich aberglaeubisch sind, hatten wir mit der 1313 zwar unseren Spass, aber etwas Schlimmes stiess uns nicht zu.
Bald bekamen wir den Eindruck, dass ganz Singapur einem gewissen Mustafa gehoeren muss. Jeder Laden in der Naehe unseres Hotels hiess so. Seien es nun Fast Food, Lebensmittel, Ledertaschen oder feinste Elektronik, die dort verkauft wurden. Bei Mustafa gibt es alles. Wir checkten mal gleich die Preise fuer Elektronik, stellten aber fest, dass nur die CDs wirklich viel billiger sind als Zuhause - etwa die Haelfte! Bei Mustafa im Kaufhaus war die Hoelle los. Ueberall Leute, die sich mit Muehe und Not in den engen Gaengen aneinander vorbeiquetschten - und das um 21 Uhr abends! Das muss ein wirklich Konsumverruecktes Voelkchen sein, war unser Gedanke. Seitdem bezieht sich unsere Vorstellung von Kapitalismus in Reinform nicht mehr auf die USA, sondern auf Singapur. Ich kaufte mir schliesslich nur Fish & Chips, von denen ich spaeter die Haelfte auf der Strasse verteilte, weil ich mit der Packung ueberhaupt nicht klar kam. Ich bekam schon Bedenken, ob ich wohl gleich von der Polizei abgefuehrt wuerde. In Singapur ist es ja schliesslich strengstens verboten auf die Strasse zu spucken oder sie sonst auf irgendeine Weise zu verunreinigen.
Allerdings hatten wir uns schon vorher gewundert, dass die Strassen alles andere als sauber waren. Essen konnte man von den Buergersteigen jedenfalls nicht. Es lag eher noch etwas mehr Muell rum, als bei uns. Schon bald stellten wir fest, dass die Singalesen es mit den Gesetzen auch nicht zu genau nehmen. Mehrmals wurden wir Augenzeugen, wie sie ihre Oralsekrete auf der Strasse hinterliessen - der Reiz des Verbotenen?
Aber zu etwas anderem. Da Singapur nur wenige hundert Kilometer oberhalb des Aequators liegt, ist es dort erstens sauheiss und zweitens feucht ohne Ende. Bei jedem Wechsel zwischen Gebaeude bzw. Bus und draussen erlebt man einen regelrechten Temperaturschock. Drinnen kuehl und trocken von den Klimaanlagen und draussen tropische Hitze - auch mitten in der Nacht. So kam bei uns schon bald der Wunsch auf, die Pool Terrace des Hotels (das war abgesehen vom Fruehstueck super, aber dazu spaeter mehr) zu besuchen. Leider waren wir zu spaet und sie war schon geschlossen.
-----
DavidN - Di, 9. Aug, 18:56